Die Texte auf dieser Seite sind meinen Büchern entnommen:


DER FRÜHLINGSWIND KAM ÜBER NACHT, Gedichte mit Esprit und Humor
FRISCH AUS DER FEDER, Kurzgeschichten querbeet, gewürzt mit Humor
beide Bücher sind in allen Buchhandlungen, auch bei Amazon und als E-Book zu erhalten.


Der Sommer steht vor der Tür, er zieht auch durch die Seiten meines Gedicht-
Bandes:


Wohlige Last


Du fühlst dich wohl, so leicht beschwingt,
ein warmer Hauch dich tief durchdringt.
Fantastisch sieht es draußen aus,
du willst ihn sehn, du eilst hinaus.
Die große Hitze spürst du nicht,
verzaubert siehst du sein Gesicht.


Neben dir hörst du Wehgeschrei:
„Ach, wär der Sommer schon vorbei!“
Da lachst du auf, bleibst plötzlich stehn,
Eis essen, wäre das jetzt schön.
Fühlst dich gedopt, so leicht beschwingt,
ein warmer Hauch dich tief durchdringt.


Sonnenstich, Limerick


Einst blühten die Blumen so bunt.
Im Grase lag schlafend Siegmund.
Es stach ihn voll Wonne
die sengende Sonne,
im Himmel, da wurd er gesund.


Ein besonderer Gruß gilt meiner Heimatstadt;


Nie wieder samstags


Am Montag spürte sie ihn stark,
der Zauber der Natur.
Der See im Ruhrtal ruhig lag,
so liebte sie ihn nur.


Strahlende Sonne,
plätschernde Wellen,
schwimmende Schwäne,
schnatternde Enten,
kreischende Möwen,
duftendes Heu.


Am Samstag war sie wieder dort,
zu suchen die Natur.
Doch dies war nicht ihr Lieblingsort,
hier herrschte Wahnsinn pur.


Quirlige Massen,
rasende Radler,
sausende Skater,
keifende Menschen,
bellende Hunde,
ängstliche Vögel.

 

Nie wieder samstags, sie beschloss,
würd fahren sie zum See.
Natur zu Hause sie genoss,
auf dem Balkon mit Tee.


Aus meinem Kurzgeschichtenbuch eine kleine Kostprobe:


Das Spukhaus


Das Straßenfest im Amselweg war ein voller Erfolg für die meisten Anwohner. Heide und
Gerd Frings stellten sich ihren neuen Nachbarn vor.

„Herr und Frau Hansen, Sie sind unsere nächsten Nachbarn. Dürfen wir Sie einmal einladen
auf ein Gläschen?“

Frau Hansen drehte sich um zu einem anderen Nachbarn, tat so, als ob sie Heide nicht
gehört hätte. Herr Hansens Lächeln war wie weggepustet. Ernst wurde sein Blick. Was
hatte das zu bedeuten? Heide schluckte, dann fragte sie ihn direkt:

„Gibt es etwas, was mein Mann und ich über unser Haus wissen sollten?“
Herr Hansen blickte auf den Boden, es war, als ob er sich sammeln würde. Dann strafften
sich seine Schultern, er sah sie an.

„Ja, also, Ihre Villa, alt ist sie und hat viele Generationen erlebt. Hochherrschaftlich war
sie einst, als sie dem Juden Rosenbaum gehörte. Man sagt, es soll ein wenig spuken in
Ihrem Haus ...“ Gerd gesellte sich zu Heide, legte einen Arm um sie.

„Spuken?“
„Na ja, wir wissen alle nicht genau, was wirklich in Ihrer Villa passierte. Tatsache ist, dass Ihre Vorbesitzer, die Meiers, bei Nacht und Nebel das Haus verließen, es weit unter Wert verkauften und in eine andere Stadt zogen.“
Herr Hansen trank einen Schluck Bier und strich sich mit dem Handrücken über den Mund. Danach huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
„Sie fühlen sich aber wohl in Ihrem Haus?“
Heide konnte diese Frage oder Feststellung nicht einordnen. Sie drückte sich fester an
ihren Mann. „Wenn die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind, wird die Villa für uns ein richtiges Traumhaus sein. Möchten Sie sich das Ergebnis vielleicht einmal ansehen?“

„Lieber nicht!“, erwiderte er, danach wandte auch er sich ab.

Kälte beschlich Heide und Gerd. Sie merkten, dass alle sie beobachteten. Sie fühlten sich
wie hinter einer Glaswand. Niemand davor machte den Versuch, mit ihnen zu reden.

Am Abend stand Gerd auf der obersten Stufe der Trittbrettleiter und versuchte, einen
Nagel für ein großes Ölgemälde in die Wand zu schlagen, doch der Nagel rutschte immer
ab. Er klopfte mit der Faust gegen die Wand, und merkte gleich, das war kein Mauerwerk.

„Gib mir doch bitte mal das Teppichmesser“, bat er seine Frau Metall wurde sichtbar, als
er die Tapete an einer Stelle löste. Mit den Fäusten klopfte er die Fläche ab und kam an
die Grenze, wo das Metall aufhörte und das Mauerwerk anfing. Genau dort setzte er das Teppichmesser an und legte eine rechteckige Fläche frei. Als er nach unten sah, bemerkte
er eine schmale Wulst. Mit dem Schraubenzieher konnte er die freigelegte Tür nach unten klappen. Heide hatte einen Tisch geholt, auf den sie beide kletterten. Sie starrten in die Dunkelheit. Wie Höhlenforscher kamen sie sich vor, als sie mit Taschenlampen leuchteten.
Die gegenüberliegende Wand war eng mit schwarzen Buchstaben und Daten beschrieben.

„Das sind Tagebuchaufzeichnungen, eindeutig!“, flüsterte Gerd.
„Sieh nur, da oben links: 8.11.1943. Die Kälte ist grausam …“
Gerd rückte seine Brille zurecht. Heide schleppte die Ausziehleiter aus dem Garten heran.
Sie stellte sie durch die Tür auf den Boden, Gerd kletterte hinab. Er befand sich in einem fensterlosen Raum von circa einem Meter Breite und derselben Länge wie das Wohnzimmer.
Alle Wände waren dicht beschrieben. An der Wand unterhalb der Tür las er die Worte:

„4.5.44. Sie haben Kurt geschnappt und verschleppt.“

Fortstetzung folgt in meinem Buch ...



















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